Regeln und Ordnungskriterien der Kataloge (Kurzfassung)
1. Nominalkatalog 1500-1931 (NKA)
Dieser Nominalkatalog (Autorenkatalog) ist in Bandform nach folgendem Prinzip angelegt:
Jede zweite Seite wurde in streng alphabetischer Ordnung der Autoren bzw. Titel voll beschrieben, die dazwischenliegenden Seiten wurden dagegen für etwaige Nachträge freigehalten. Die auf diesen Seiten seitdem gemachten Eintragungen sind nicht alphabetisch geordnet sondern chronologisch nach der Reihenfolge des Einlangens der Bücher. Der Suchende muß daher stets die Seite mit den alphabetisch geordneten Eintragungen UND (wenn vorhanden) die Nachträge durchsehen. Neben diesem Nachteil und dem weiteren, daß ca 1% der Eintragungen schlecht oder gar nicht lesbar sind (z.T. sind die Eintragungen überdies in Kurrentschrift), bietet der Bandkatalog und sein elektronisches Abbild aber auch Vorteile: die Eintragungen einer Seite können sehr schnell durchgesehen werden, zumal es sich dabei um Kurzzitierungen handelt, die meist nur eine Zeile beanspruchen; die übersichtliche Auflistung der Erscheinungsjahre erleichtert das Auffinden einzelner Titel ebenfalls. Die Universitätsbibliothek Wien hat sich daher entschlossen, zusammen mit den Zettelkatalogen auch ihren Bandkatalog im Internet zugänglich zu machen, um einen vollständigen Nachweis ihrer Bestände anbieten zu können.
Kurzfassung der Regeln des NKA:
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Jede Eintragung enthält: Ordnungswort (Name des Autors oder bei anonymen Werken erstes Substantiv im Nominativ), Titel, Auflage, Erscheinungsort, Erscheinungsjahr und Signatur.
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Umlaute werden in Zwielaute aufgelöst, also "ä" in "ae" usw.
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i und j gelten als ein Buchstabe.
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Der Katalog folgt oftmals der Orthographie des 19. Jahrhunderts: Centralblatt, Carl, Joseph, Mittheilungen usw.
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Der Verfassername wird in der vollständigen Form (mit allen Vornamen) angesetzt. Maßgebend ist die nationale Form des Namens, mit Ausnahme der antiken Namen, die alle latinisiert sind.
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Bei sehr häufig vorkommenden Ordnungswörtern wie Abhandlungen, Berichte, Festschrift usw. und bei Autoren mit sehr vielen Werktiteln ist die streng alphabetische Ordnung zugunsten einer am Inhalt der Schriften orientierten übersichtlicheren Gliederung durchbrochen: die Stichwörter, die anstelle der mechanischen Wortfolge die weitere Ordnung dieser Titel bestimmen, sind unterstrichen z.B.:
Archiv für Photographie
Archiv für die gesamte Physiologie
Archiv gemeinnütziger physischer und medizinischer Kenntnisse etc.
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Die Schriften von Autoren mit vielen Übersetzungen sind häufig nach Sprachen geordnet.
2. Nominalkatalog 1932 - 1989 (NKN)
Dieser Nominalkatalog (Autorenkatalog) ist das elektronische Abbild des Zettelkatalogs der Hauptbibliothek der Universitätsbibliothek für den angegebenen Berichtszeitraum. Die Suche erfolgt hier analog zur Suche in den Schlagwortkatalogen, Ordnungswort ist aber der Autor oder bei anonymen Werken das erste maßgebliche Wort des Titels.
Kurzfassung der Regeln des NKN:
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Die Buchstaben i und j werden in der alphabetischen Ordnung nicht unterschieden.
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Buchstaben mit diakritischen Zeichen werden wie die Grundbuchstaben geordnet.
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Umlaute werden für die Ordnung in Zwielaute aufgelöst,also "ä" in "ae" usw.
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Bei Doppelnamen stehen die einfachen Familiennamen vor den Doppelnamen, deren erster Teil mit den einfachen Namen übereinstimmt; es ordnet also "Wagner, Richard" vor "Wagner-Jauregg, Julius".
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Altgriechische Namen sind latinisiert angesetzt.
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Für die Ordnung der Titeleintragungen unter demselben Verfasser gelten folgende Regeln:
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An erster Stelle stehen die Werkausgaben, "Werke", ihnen folgen die "Teilsammlungen". Eine weitere Gruppe bilden die Ausgaben, die Teile aus mehreren Werken des Verfassers enthalten:"Werke, Auszug".
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Diesen Gruppen folgen die Einzelschriften, alphabetisch geordnet nach den maßgebenden Wörtern des Titels.
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Verschiedene Ausgaben eines Werkes mit völlig gleichem Titel sind nach dem Erscheinungsjahr geordnet.
3. Zentralkatalog der Institute (ZKI)
Jede Katalogkarte ist mit dem Bibliothekssigel der bibliothekarischen Einrichtung, an der das Buch vorhanden ist, gekennzeichnet. Besitzen mehrere bibliothekarische Einrichtungen den selben Titel, so sind die Nachweise nach den aufgestempelten Sigeln geordnet.
Die im Zentralkatalog der Institute verwendeten Sigel sind über die in der Benützungshilfe angebotene Konkordanz erschlossen. Diese Konkordanz informiert auch über den jeweiligen Zeitraum des Bestandsnachweises.
Kurzfassung der Regeln des NKN:
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Der Zentralkatalog der Institute ist ein Nominalkatalog.
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Ordnungswort ist der Autor oder bei anonymen Werken das erste maßgebliche Wort des Titels.
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Die Buchstaben i und j werden in der alphabetischen Ordnung nicht unterschieden.
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Buchstaben mit diakritischen Zeichen werden wie die Grundbuchstaben geordnet.
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Umlaute werden für die Ordnung in Zwielaute aufgelöst,also "ä" in "ae" usw.
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Bei Doppelnamen stehen die einfachen Familiennamen vor den Doppelnamen, deren erster Teil mit den einfachen Namen übereinstimmt; es ordnet also "Wagner, Richard" vor "Wagner-Jauregg, Julius".
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Altgriechische Namen sind latinisiert angesetzt.
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Für die Ordnung der Titeleintragungen unter demselben Verfasser gelten folgende Regeln:
-
An erster Stelle stehen die Werkausgaben, "Werke", ihnen folgen die "Teilsammlungen". Eine weitere Gruppe bilden die Ausgaben, die Teile aus mehreren Werken des Verfassers enthalten:"Werke, Auszug".
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Diesen Gruppen folgen die Einzelschriften, alphabetisch geordnet nach den maßgebenden Wörtern des Titels.
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Verschiedene Ausgaben eines Werkes mit völlig gleichem Titel sind nach dem Erscheinungsjahr geordnet.
5. Schlagwortkataloge (SKA, SKN, SKM)
Die Kataloge erschließen die Bestände der Bibliothek nach dem Inhalt der Werke, der durch Schlagwörter bzw. Ketten von Schlagwörtern beschrieben wird. Die Schlagwörter (oder -ketten) sind links oben auf Katalogkarten des Nominalkatalogs verzeichnet. Die alphabetische Folge der Schlagwörter ist das Ordnungskriterium des Katalogs (siehe auch Ordnungskriterien).
Die Kataloge enthalten alle an der Bibliothek vorhandenen selbständig erschienen Schriften bis zum Erscheinungsjahr 1989 mit folgenden Ausnahmen:
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Belletristik: nur eng begrenzte Themen wie Personen, historische Ereignisse etc. sind nachgewiesen, bis 1971 gibt es ferner einen Nachweis unter dem Titelstichwort;
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Kinder- und Jugendliteratur;
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zweite und weitere Auflagen von Werken, die bereits im Schlagwortkatalog verzeichnet sind (Hinweis: weitere Ausgaben siehe Nominalkatalog);
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Festschriften sind nicht unter dem Namen des Gefeierten zu finden (siehe Nominalkatalog);
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Buchreihen sind nur verzeichnet, wenn sie sich auf ein eng begrenztes Thema beziehen.
Kurzfassung der Regeln des SKA, SKN und SKM:
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Es gilt der Grundsatz, daß der engste Begriff, der den Inhalt eines Werkes wiedergibt, durch ein Schlagwort oder eine Schlagwortkette beschrieben wird. Komplexe Sachverhalte werden durch mehrere Schlagwörter (oder Schlagwortketten) erfaßt.
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Der Oberbegriff zu einem speziellen Sachverhalt wird nicht Schlagwort, wohl aber sind Verweisungen von Ober- zu Unterbegriffen und zwischen verwandten Begriffen angelegt (Siehe auch - Verweisungen).
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Von Synonymen wird auf die gewählte Ansetzungsform verwiesen (Siehe - Verweisung).
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Sachbegriffe können in der Singularform (Wesen, Theorie einer Sache) und in der Pluralform (Einzelerscheinungen) auftreten.
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Umlaute werden in der aufgelösten Form geordnet, auch wenn sie z.T. als Umlaute geschrieben sind.
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Von der streng alphabetischen Ordnung der Schlagwörter wird nur abgegangen bei Personen, die unter ihrem persönlichen Namen stehen, wie Herrscher, Heilige, Päpste; solche gleichen Namens werden geordnet nach Territorium, Titel oder Zählung.
Die wichtigsten Unterschiede der Kataloge:
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SKA (1500-1931) und SKM (1932-1971)
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SKN (1972-1989)
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i und j sind nicht unterschieden
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i und j sind als verschiedene Buchstaben geordnet
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zusammengesetzte Wörter werden meist getrennt
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Alpen - Pflanzen
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Ehe - Scheidung
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Komposita bleiben erhalten
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Alpenpflanzen
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Ehescheidung
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mit einem Substantiv verbundene Adjektiva stehen nach dem Substantiv
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Chemie, Anorganische
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Kunst, Italienische
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Roman, Deutscher
aber:
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Sprache, Deutsche - Grammatiken (SKA)
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Deutsch - Grammatiken (SKM)
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mit einem Substantiv verbundene Adjektiva stehen vor dem Substantiv
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Anorganische Chemie
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Italienische Kunst
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Deutscher Roman
aber:
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Deutsch: Grammatik
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in Schlagwortketten mit vielen Eintragungen unter dem ersten Schlagwort werden manchmal
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Gruppen gebilde
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Wien - Kirchen - St. Stephan
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Wien - Museen - Albertina
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keine Gruppen gebildet
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Wien: Stephansdom
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Wien: Albertina
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Bei gleichen Schlagwörtern (Ketten) erfolgt die Reihung der Werke
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nach dem Alphabet der Titelaufnahmen
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chronologisch aufsteigend, das älteste Werk voran
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die Schlagwörter innerhalb von Ketten werden
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häufig gekürzt aber wie ausgeschrieben geordnet
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Florenz - Bibl. - Bibl. Naz.
geordnet wie:
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Florenz - Bibliotheken - Biblioteca Nazionale
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i.a. nicht gekürzt
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Florenz: Biblioteca Nazionale
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Die Verweisungen haben die Form
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(= Vide)
V. auch (= Vide auch)
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s. (= siehe)
s. auch (= siehe auch)
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